Auch heuer scheint bei mir der Winter nur von kurzer Dauer gewesen zu sein. Und ich entdecke im Garten schon die ersten Vorfrühlingsboten. Schneeglöckchen und Leberblümchen blühen schon. Also ist es Zeit, meinen Steppengarten vom braunen Gestrüpp des Vorjahres zu befreien.

Dieser Siebenpunkt-Marienkäfer findet in den Blättern einer Weberkarde einen Unterschlupf.

Warum das braune Gestrüpp überhaupt stehen lassen?

In meinem Hortus Pannonicus bleiben Gräser und Blumen in den Beeten den Winter über stehen. Mir gefällt es, weil es einfach natürlicher aussieht. Und dadurch finden in meinem Garten viele Wildtiere ein geeignetes Winterquartier. Sie sind vor Wetter und Feinden gut geschützt. Und Nahrung gibt es auch zu finden. Seien es Pflanzensamen oder Insekten in Winterstarre, die für andere zum Leckerbissen werden.

Doch nach den Wintermonaten sehne ich mich nach frischen grünen Blattspitzen und bunten Blüten. Daher entferne ich, meist Anfang März, die abgestorbenen braunen Pflanzenteile. Dazu nehme ich Schere oder Heckenschere und schneide alles flächig zurück. Ich achte jedoch darauf nicht zu nah an den Boden zu schneiden, denn in den Gräserhorsten etwa befinden sich die ovalen Gelege der Gottesanbeterinnen. Und auch so mancher im Kokon überwinternder Schmetterling hat seinen Kokon in Bodennähe platziert. Also Vorsicht bei der Gartenpflege. Außerdem schneide ich markige Stängeln von Königskerze, Kugeldistel und Co. nicht zu tief ab. Denn diese dienen Wildbienen und anderen Insekten als natürliches Quartier für ihren Nachwuchs.

Das Schnittgut sammle ich auf einem Haufen und lasse es noch einige Wochen liegen. So haben darin überwinternde Tiere noch die Gelegenheit das Weite zu suchen. Einen Teil der Stängel verwende ich zum Bau von Nützlingsunterkünften. Das restliche Material zerhäksle ich. Danach landet es auf dem Komposthaufen, wo es zu fruchtbarer Erde verrotten kann.

Dynamik beobachten – Jahreszeiten erleben

Der Garten ist nun größtenteils frei vom Vorjahresbewuchs. Und es ist Raum für neues Wachstum. Ein positives Wachstum. Über das ich mich schon freue. Es kann wieder wild sprießen, wachsen, austreiben, einfach wuchern. Und ich habe meine Freude daran.