Honigbienen sind von Frühling bis Herbst aktiv am Pollen und Nektar sammeln. Daher benötigen sie ein durchgängiges Nahrungsangebot, also Blütenpflanzen mit Pollen und Nektar.

Die Imkerei hat mich schon immer fasziniert. Und ich darf mich glücklich schätzen, dass ich als Kind schon einem Imker über die Schultern blicken durfte. Das war toll! Der Imker hieß Herr Horvarth. Er kam aus dem Burgenland und hatte auf unserer Wiese seine Bienenvölker in Stöcken aufgestellt. Neben diesen stand eine kleine Hütte. Dort hatte Herr Horvarth seine Imkerei untergebracht. Und während der arbeitsintensiven Zeiten, bewohnte er mit seiner Frau das kleine Imkerhäuschen. Ich liebte es, sie hier zu besuchen. Denn im Innenraum duftete es ganz speziell. Es roch nach Honig und Bienenwachs. Ich werde diesen Duft mein Leben lang nicht vergessen. Herrlich!

 

Meine Kindheitserinnerungen an Honigbienen und die Imkerei

Die Bienenstöcke werden vom Imker an Orten mit ausreichendem Blütenangebot aufgestellt. Sind die Trachtquellen erschöpft, werden die Stöcke auch mitunter an anderen Orten aufgestellt.

Herr Horvarth war auch ein geduldiger Mann. Daher durfte ich immer mithelfen: Wenn er kontrollierte, wie sich die Waben mit Honig füllen. Ob es den Honigbienen gut geht. Und dann natürlich die Zeit der Honigernte. Das Ausschleudern der Honigwaben war für mich ein wunderbares Erlebnis. Und dann direkt aus den Waben den Honig vernaschen. Einfach köstlich!

Jede Honigbiene hat ihren Bienenstock, wo sie wohnt. Die Wächter kontrollieren jede Biene. Nur wer hier wohnt, hat zutritt.

Hier gibt es noch viel zu tun. Nur etwa ein Drittel der Waben sind mit Honig gefüllt. Die restlichen Waben sind noch zu füllen.

Da neben der Wiese ein Wald angrenzte, gab es den Waldhonig. Dieser ist für mich nach wie vor mein Favorit. Kindheit prägt eben. Natürlich wurde ich auch immer wieder von den Bienen gestochen. Aber Frau Horvarth tröstete mich immer und meinte, der Schmerz ginge bald vorbei. Gab mir ein Zuckerl. Und dann war es auch schon wieder fast gut.

Achtung! Bienen wollen nicht bei der Arbeit gestört werden. Wer dennoch im Weg steht wird vielleicht auch mal gestochen.

Blumen brauchen Bienen und andere Blütenbesucher als Bestäuber. Aber auch die Bienen brauchen Blüten als Nahrungsquelle.

Honigbiene  – ein Leben für den Staat und für uns Menschen

Diese Honigbiene hat erst wenig Pollen an ihren Höschen. Es gibt noch viel zu tun.

Die Honigbiene, Apis mellifera syn. Apis mellifica, ist staatenbildend und von uns Menschen domestiziert. Es gibt unterschiedliche Rassen der Honigbiene. Die Nutzung durch den Menschen aufgrund des Honigs und Wachses ist seit dem Altertum belegt. Die Honigbiene ist neben der Seidenspinnerraupe eines der wenigen Insekten, das als „Haustier“ gehalten wird. Wir geben ihr Wohnraum und kümmern uns um ihr Fortbestehen als Staat. Im Gegenzug erhält man Honig, das süße Gold, und wertvolle Nebenprodukte wie Bienenwachs. Aus diesem Wachs, das Bienen von ihren Drüsen absondern, stellen sie sechseckige Waben her. Sie sind Brut- oder Nektarzellen. Ausfliegende Arbeiterinnen sammeln Pollen und Nektar. Die Flugzeit der Honigbienen dauert von März bis Oktober ab Temperaturen um 15 °C. Mit dem Nektar werden auch die Waben gefüllt.

Etwa 21 Tage braucht es, bis aus dem Ei eine Honigbiene wird. Dann lebt eine Arbeiterin rund 40 Tage bis ihr arbeitsintensives Leben zu Ende ist.

 

Wildbienen – die wilden Schwestern

Wildbienen, wie hier eine Furchenbiene der Gattung Lasioglossum, sind oftmals kleiner als Honigbienen.

Neben unserer Honigbiene gibt es allein in Österreich über 600 Wildbienenarten. Die uns bekantesten sind die Hummeln. Aber es gibt zahlreiche andere Wildbienen. Besonders im Pannonikum und auch in unserem weinviertler Hortus Pannonicus gibt es viele dieser Wildbienen zu beobachten: Wollbienen, Holzbienen, Blattschneiderbienen, Furchenbienen, Langhornbienen, Spiralhornbienen, Mauerbienen…

Nelken sind eigentlich typische Falterblumen. Aber hier labt sich eine Wildbiene. Ihre drei Stirnaugen sind besonders gut sichtbar. Sie werden auch Punktaugen oder Ocellen genannt. Diese helfen bei der Orientirung und Navigation.

Halbefüllte Rosen mit Pollen werden gerne von Bienen, wilden und Honigbienen, besucht. Und hier ist auch ein Käfer zu Gast. Es ist genug für alle da. Voll gefüllte Rosen bieten Blütenbesuchern nichts, denn ihre Staubgefäße wurden zu Blütenblättern umgewandelt.

Die Skabiose, Scabiosa canescens, hat Besuch von einer Skabiosen-Sandbiene, Andrena hattorfina. Sie ist relativ einfach erkennbar, denn sie hat einen teilweise rot gefärbten Hinterleib. Diese Biene hat schon viel rosa Pollen für ihre Nachkommen gesammelt.

Mehr zur Honigbienen und ihren wilden Schwestern gibt es in meinem Buch „Wo die wilden Nützlinge wohnen“ zu lesen und zu sehen. Hier werden auch wertvolle Pollen- und Nektarpflanzen für Bienen angeführt. Mehr über Wildbienen und Hummeln gibt es in folgenden älteren Blogbeiträgen zu lesen und zu sehen:

Frühsommer im weinviertler Nützlingsgarten

Der Steppengarten – eine klimawandelangepasste Bepflanzungsvariante

Blüten und ihre Besucher im wilden Nützlingsgarten – es summt, brummt und blüht am Osterwochenende

Auch viele Nutzpflanzen, wie diese Sonnenblume, sind für Bienen eine Nahrungsquelle. Aber nur, wenn sie biologisch kultiviert sind. Also: Biologische Lebensmittel fördern!