Am 4. Juli 2022 fand die feierliche Eröffnung des BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) Forschungs- und Lehrbienenstands des Österreichischen Kompetenzzentrums für Didaktik der Biologie der Universität Wien, kurz „Bee.Ed“, statt. Ich war eingeladen und als große Bienenfreundin natürlich dabei. Mein Bezug zur Imkerei und zu Honigbienen ist im Blog-Beitrag „Die Welt der Honigbienen und Bienenmenschen“ nachzulesen.

 

Bee.Ed – Was ist das?

Foto oben: Diese Honigbienen sammeln Honig im Dienste der Wissenschaft.

Der Bienenlehrgarten dient Forschungszwecken, wird von Biologie-Lehramtsstudierenden, für Fort- und Weiterbildungen genutzt. Und der Garten steht auch Schulklassen zum Besuch offen. Prof. Dr. Andrea Möller, Leiterin des Österreichischen Kompetenzzentrums für Didaktik der Biologie an der Universität Wien, hat das Bee.Ed Projekt mit ihrer Berufung nach Wien gebracht. Ihr ist es gelungen, den Bienenlehrgarten nahe der Donaulände an der Friedensbrücke, an diesen Standort zu bringen.

Foto oben: Honigbienen sammeln an sehr vielen Trachtpflanzen. Wildbienen sind oftmals wählerischer.

Auf rund 800 m² finden sich mehrere Honigbienen-Stöcke und ein Trachtgarten. Dieser ist mit etwa 300 bienenfreundlichen Pflanzen begrünt. Von wilden und kultivierten Blühsträuchern über krautige Wildpflanzen bis zu typischen Gartenblumen.

Die Ausstattung des Bienenlehrgartens

Foto oben: Das Bienenhaus ist eine Nisthilfe für Wildbienen.

Foto oben: Diese Wasserstelle ist so eingerichtet, dass Bienen und auch andere Insekten Wasser trinken können.

Zusätzlich gibt es eine Wasserstelle, sowie Nisthilfen in Form eines Wildbienenhauses und ein Sandarium für bodennistende Wildbienen, Totholz und eine Trockensteinmauer.

Foto oben: Die Trockensteinmauer ist ebenfalls eine Nisthilfe. Und vielleicht quartiert sich auch eine Eidechse ein.

Die Bereiche und viele Pflanzen sind didaktisch beschildert. Zudem gibt es auch ein Schau-Bienenvolk und einen High-Tech Bienenstock. Er ist mit Sensoren ausgestattet, die zahlreiche Daten liefern. Beispielsweise die Menge des Honigeintrags. Das Flugloch und das Innere des Bienenstocks sind mit Kameras bestückt.

Wer war bei der Eröffnung dabei?

Foto oben: Frau Prof. Dr. Andrea Möller hält die Eröffnungsrede.

Die geladenen Gäste der feierlichen Eröffnung des Bienenlehrgartens waren erlesen. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Universität Wien wie dem Leiter des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung, dem Rektorat für Infrastruktur und Nachhaltigkeit, war auch Christian Holzer, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, eine Repräsentantin der slowenischen Botschaft in Wien, Albert Schnitthelm, Vorstand im Österreichischen Imkerbund, und auch Sylvia Wanzenböck, Mitglied im Wildbienenrat des Österreichischen Naturschutzbundes sowie die Mikrobiologin und Wittgenstein-Wissenschaftspreiseträgerin 2022, Christa Schleper und viele weitere Personen anwesend. Und natürlich die Initiatorin Prof. Andrea Möller mit ihrem Team.

Warum Bee.Ed?

Foto oben: Eine Furchenbiene auf einer Margeritenblüte.

Das Projekt will nicht nur über Honig informieren. Es soll vielmehr über den Sympathieträger Honigbiene, Menschen und insbesondere Kinder und Jugendliche das Interesse an der Natur wecken. Denn leider verlieren immer mehr Menschen den Kontakt zur Natur. Und sehr viele Menschen haben überhaupt keinen Bezug mehr zur Natur. Da das Wissen über Tiere und Pflanzen schon bei den Erwachsenen fehlt, kann es auch an ihre Kinder nicht weitergegeben werden. Doch wir Menschen hängen von der Natur ab. Es ist nicht so, dass uns die Technik allein retten wird. Die Natur ist unser Freund und Partner. Und Freundschaften oder Partnerschaften muss man pflegen. Sonst gehen sie einem verloren.

Foto oben: Diese Wildbiene legt auf einem Samenstand eine Ruhepause ein.

Nur was man kennt, kann man schützen. Dieser Spruch hat seine Gültigkeit. Daher ist es wichtig, Menschen wieder für die Natur zu begeistern. Denn das Artensterben schreitet voran. Und gerade Kinder kann man dafür gewinnen, die Faszination Natur zu erleben. Außerdem sind sie die künftige Generation, die unsere Welt gestaltet.

Foto oben: Im Steppengarten gibt es viele Wildblumen, die Tiere lieben.

Auch ich möchte mit meiner Pflanzplanung, meinem Blog und Buch sowie meinen Vorträgen, die Menschen für die Natur begeistern. Denn sie ist tatsächlich wundervoll. Sie hält immer wieder Überraschungen parat und sorgt für Staunen. Daher hoffe ich, dass Bee.Ed ein Erfolg wird. Dass Bee.Ed viele Kinder und Jugendliche begeistert und sie zu Naturfreundinnen und Naturfreunden macht. Toi. Toi. Toi.